Zur Beteiligung der LFG „Normativität des Koran im Zeichen gesellschaftlichen Wandels“ am AIWG-Kongress 23.-24.06.2022
Die AIWG Longterm-Forschungsgruppe „Normativität des Korans im Zeichen gesellschaftlichen Wandels“ (kurz LFG) beteiligte sich am 23.- 24.06.2022 am interdisziplinären Fachkongress der AIWG zum Thema „Islam in Texten, Normen und Lebenswelten“ in Frankfurt am Main in zwei Panels mit folgenden Vorträgen:
Panel 1: „Werte und Normen im Spiegel theologischer Konzepte“
- Dr. Abdelaali El-Maghraoui: Die Normativität des Korans in klassischen Rechtsdiskursen (Zentrum für Islamische Theologie, Eberhard-Karls-Universität Tübingen)
- Dr. Farid Suleiman: Sünde im Koran (Department Islamisch-Religiöse Studien, Universität Erlangen-Nürnberg)
- Prof. Dr. Mohammed Nekroumi: Die koranischen Normenverse zwischen moralischer Botschaft und Textdiachronie (Department Islamisch-Religiöse Studien, Universität Erlangen-Nürnberg)
Panel 2: „Muslimische Selbstentwürfe zwischen Abgrenzung und Koexistenz“
- Prof. Dr. Fahimah Ulfat: Muslimische Jugendliche und ihr Verhältnis zu religiösen Normen (Zentrum für Islamische Theologie, Eberhard-Karls-Universität Tübingen)
- Prof. Dr. Mouez Khalfaoui: Der muslimische Überlegenheitsanspruch in modernen, pluralen Gesellschaften (Zentrum für Islamische Theologie, Eberhard-Karls-Universität Tübingen)
- Saleh Peter Spiewok: Gattungsspezifische Merkmale der ahl al-kitab in der Hadith-Literatur (Department Islamisch-Religiöse Studien, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
Nachwuchswissenschaftler_innen präsentieren Forschungsergebnisse internationalem Fachpublikum
Die internationale AIWG-Fachkonferenz eröffnete für die NachwuchsforscherInnen unter der Leitung der FachvertreterInnen Prof. Dr. Fahimah Ulfat, Prof. Dr. Mohammed Nekroumi und Prof. Dr. Mouez Khalfaoui die Möglichkeit, ihre langjährigen Forschungsergebnisse aus dem Bereich der Koranhermeneutik, der Religionspädagogik und -didaktik und der Normenlehre zu präsentieren und so mit namenhaften WissenschaftlerInnen aus dem In- und Ausland in Austausch zu treten.
Im ersten Panel der LFG unter dem Namen „Werte und Normen im Spiegel theologischer Konzepte“ diskutierten Dr. Abdelaali El-Maghraoui, Dr. Farid Suleiman und Prof. Dr. Mohammed Nekroumi moralisch-theologische Vorstellungen über Normen im Koran und gingen dabei der Frage nach, welche Aspekte in muslimischen Normenkonzepten neu zu formulieren sind. Um innovative Ideen für die Neujustierung islamischer Normen hervorzubringen, ist ein Dekonstruktionsversuch klassischer Normkonzepte von Nöten, welche letztlich einen Beitrag für die Entwicklung zeitgemäßer muslimischer Normen- und Werteverständnisse leistet.
Prof. Dr. Fahimah Ulfat, Prof. Dr. Mouez Khalfaoui und Peter Saleh Spiewok behandelten im zweiten Panel „Muslimische Selbstentwürfe zwischen Abgrenzung und Koexistenz“ religiös motivierte Identitätskonstruktionen und deren Einfluss auf den Umgang mit Alterität. Hierbei geht es darum, die Selbst- und Fremdwahrnehmung von MuslimInnen im Hinblick auf die Entwicklung zeitgemäßer theologischer Alteritäts-Konzepte zu untersuchen.
Beide Panels fanden unter der moderierenden Leitung von Dr. Mehmetcan Akpinar statt. Ferner wurde im Rahmen eines Meet&Greet die Comicreihe „Lebendiger Islam“ der AIWG-Praxisfellow Saliha Soylu und der LFG-Projektmitarbeiterin Imane El Guennouni vorgestellt. Saliha Soylu zeichnet im Rahmen ihres AIWG-Praxisprojekts drei Comics, in denen sie die Forschungsergebnisse künstlerisch festhält. Das Projekt ist an die LFG „Normativität des Koran im Zeichen gesellschaftlichen Wandels“ angebunden. Ziel der Comics ist es, die Ergebnisse zur Deutung der Normenverse einer interessierten Öffentlichkeit und verschiedenen BildungsmultiplikatorInnen zur Verfügung zu stellen.
Die AIWG Longterm-Forschungsgruppe „Normativität des Korans im Zeichen gesellschaftlichen Wandels“ ist ein gemeinsames Forschungsprojekt der Universitäten Erlangen-Nürnberg (Leitung: Prof. Dr. Mohammed Nekroumi) und Tübingen (Leitung: Prof. Dr. Mouez Khalfaoui/ Prof. Dr. Fahimah Ulfat).
Imane El Guennouni