Islamische Gegenwartskulturen: Schiiten und schiitische Religiosität in Deutschland
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert eine religionswissenschaftliche Nachwuchsforschergruppe zum Thema „Islamische Gegenwartskulturen“ an der Universität Bayreuth als Kooperations- und Austauschpartner für die neuen Forschungsgruppen am Department für Islamisch-Religiöse Studien an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (DIRS).
Die Nachwuchsforschergruppe soll sich dem bisher kaum erforschten Phänomen schiitischer Religiosität in Deutschland widmen. Methodisch aufbauend auf Forschungen zu marginalisierten religiösen Gruppen islamischer Tradition im transnationalen Kontext soll auf der Grundlage einer Bestandsaufnahme schiitischer Akteure, Organisationen und ‚Ritualgemeinschaften‘ untersucht werden, in welchem Maße und mit welcher Spezifik schiitische Diskurse und Praktiken in Deutschland nachzuweisen sind. Gefragt wird insbesondere nach ihrer internen Diversität einerseits wie auch nach ihrer Einbindung in transnationale Netzwerke zwischen anderen europäischen Diasporagemeinden sowie Herkunftsländern andererseits. Von besonderer Relevanz ist darüber hinaus, welche Rolle ‚Schiitentum‘ und schiitische Identitätskonstruktionen im ‚gesamtislamischen‘ deutschen Feld sowie auch im Rahmen der staatlichen Institutionalisierung von ‚Islam‘ in Deutschland spielen.